Mumifikation im Biologieunterricht

Mumifikation im alten Ägypten bezeichnet das altägyptische Verfahren, welches nach dem Tod zum Schutz vor dem Zerfall des menschlichen oder tierischen Körpers angewendet wurde. Der Vorgang diente ursprünglich dem Erhalt des Körpers vom verstorbenen König (Pharao) als vergöttlichtes Abbild in Verbindung seiner mit dem Himmelsaufstieg erfolgenden Wiedergeburt. Damit der Körper ewig erhalten bleibt, muss er ausgetrocknet und rein von Bakterien sein. Genau diesen Vorgang haben meine Mitschüler aus dem Biologiekurs der EP und ich innerhalb von vier Wochen beispielhaft nachgestellt.

Dafür haben wir ein Schweinefleischstück dünn eingeschnitten und dieses dann unter fließendem Wasser gespült und trocken getupft, weil somit die Bakterien auf dem Fleisch entfernt werden und die Stoffe, die beim Mumifikationsvorgang benutzt werden, bis ins Innere des Fleisches gelangen. Nach dem Wiegen des Fleisches kommt es in einen Gefrierbeutel mit einer Natron-Salz-Mischung, sodass alle Seiten des Fleisches mit der Mischung abgedeckt sind. Mithilfe von Natron wird das Fleisch entsäuert, es sterben dabei die Mikroorganismen. Außerdem sind Natron und Kochsalz Salze, die dazu dienen, dass das Gewebe des Fleisches austrocknet. Sie denaturieren auch die Proteine des Fleisches und das Fleisch wird blass und hart.
Die Natron-Salz-Mischung haben wir sechs Mal in vier Wochen gewechselt, damit sie immer frisch bleibt. Dabei sah ich wirklich sehr genau, wie die Austrocknung des Fleisches zustande gekommen ist. Das Fleisch wurde von Tag zu Tag kleiner, dünner, blasser, leichter, härter und unflexibler. Es erinnerte von Tag zu Tag mehr an eine Leiche.
Am Ende der Mumifikationsphase bestrichen wir das Fleisch mit einer Öl-Zimt-Mischung, sodass das Fleisch diese gut aufnimmt. Das Öl sickert in das Fleisch ein und verschließt die Oberfläche des Fleisches. Dieser Vorgang ist sehr wichtig, da das Fleisch danach nicht mehr verfaulen kann, auch wenn es in Kontakt mit Wasser kommen sollte, da Öl wasserabweisend ist. Außerdem haben wir Zimt benutzt, weil dieser antibakteriell ist, und er deshalb die letzten Bakterien in dem Fleisch tötet und eine Neubesiedelung durch Bakterien verhindert.
Mithilfe dieses Versuches konnte ich wirklich sehr genau verstehen, wie denn nun die Mumifikation geschieht. Ich finde es sehr gut, dass wir an unserer Schule öfter solche Versuche machen, da es mir das Verstehen des Unterrichtsstoffes erleichtert. Außerdem kann ich mir so die einzelnen biologischen Vorgänge besser vorstellen und dementsprechend besser einprägen.

Ayse Nur Macka