Dieses Jahr durfte ich für zwei Wochen die Erfahrung machen nach Japan zu reisen und dort das Land mit all seiner Kultur kennenzulernen. Das hört sich natürlich erst einmal ziemlich gut an, war aber zunächst eine große Überwindung. Elf Stunden fliegen, über 9000 Kilometer von Zuhause entfernt und zwei Wochen bei einer fremden Familie wohnen und das in einem Land, welches ganz anders ist als gewohnt. Trotz dieser Faktoren wollte ich diese Erfahrung unbedingt machen. Möglich war dies dann durch den regelmäßigen Schüleraustausch zwischen dem Steinbart-Gymnasium, an welchem der Japanischunterricht stattfindet, und der Dokkyo Saitama Junior & Senior High School in Saitama.
Die Wartezeit verging wie im Fluge und bald standen wir schon alle aufgeregt am Flughafen. Der Flug an sich war entspannt, doch schon am Tag der Ankunft in Tokio wurden wir vom Jetlag geplagt. Doch das hielt uns nicht davon ab, bereits am ersten Tag abends gemeinsam die Stadt zu erkunden. Akihabara, eins der beliebtesten Viertel in Tokio, welches für sein großes Angebot an Technik, Videospielen und Anime bekannt ist, war an diesem Tag unser erstes Ziel. Der erste Eindruck der Stadt war überwältigend: Es war bunt, überall waren Lichter, Geräusche und Unmengen an Menschen.
Auch am zweiten Tag hatten wir Zeit in Gruppen die Stadt zu erkunden. Wir waren in Harajuku, Shibuya (beides mit die bekanntesten Stadtteile von Tokio) und Nippori, wo auch unser Hotel war. Was mir am stärksten aufgefallen ist, ist dass Tokios Stadtviertel alle ganz anders aussehen; man fährt eine Station mit der Bahn und hat das Gefühl, in einer anderen Stadt zu sein.
Am dritten Tag war es dann soweit: Endlich lernten wir unsere Austauschpartner und Gastfamilien persönlich kennen. Der Weg von Tokio bis nach Saitama, wo unsere Schule und Familien sich befanden, war mit einigen Strapazen verbunden. An diesem Tag wurden wir von einem Taifun überrascht und mussten trotzdem mit all unserem Gepäck durch halb Tokio laufen (Die volle Japan-Erfahrung also!).
Das Treffen mit unseren Gastschülern verlief trotz allem gut und von diesem Punkt an haben wir unsere Zeit bei unseren Gastfamilien verbracht. Ich hatte unglaubliches Glück und verstand mich auf Anhieb gut mit ihnen. Sie und auch alle anderen, die ich getroffen habe, waren gastfreundlich und offen und haben meine Zeit in Japan zu etwas Besonderem gemacht. Während der Woche, die ich dort an die Dokkyo High School ging, habe ich viele Einblicke in den Alltag von japanischen Jugendlichen erhalten und festgestellt, dass wir mehr gemeinsam haben, als man vielleicht denkt. Trotz Sprachbarrieren sind wir in diesen paar Tagen, die wir miteinander hatten, eng zusammengewachsen, was den Abschied am letzten Tag so schwer machte, dass niemand schon wirklich wieder zurückfliegen wollte. Meine Gastfamilie hat mir das Land, die Kultur, das Essen und ihren Alltag nahegebracht und meinen Aufenthalt dort unvergesslich gemacht.
Während der kurzen Zeit in Japan habe ich viel gelernt, meine Sprachkenntnisse verbessert und neue Menschen kennengelernt. Umso mehr freue ich mich schon darauf, nächstes Jahr im März unsere Austauschpartner bei uns willkommen zu heißen!
Aleyna Cavlak (Q1)