Der Himmel und die Sterne

In diesem Interview erklärt Rolf Hembach unter anderem, wie er zur Astronomie kam und was ihn daran so fasziniert. Er beschreibt außerdem die Entstehung des Vereins Rudolf-Römer-Sternwarte e.V. Außerdem geben wir einen kurzen Einblick in die Astronomie.Der Vorsitzende der Rudolf-Römer-Sternwarte Rolf Hembach im Interview

Herr Hembach, wie lange existiert der Verein der Rudolf-Römer-Sternwarte schon?

Herr Hembach: Er existiert seit 1971. Das genaue Datum ist der 17.11.71. Wir haben dieses Datum ausgewählt, weil man es sich sehr gut merken kann, da es spiegelsymmetrisch ist.

Sie sind heute der Vorsitzende dieses Vereins. Seit
wann sind Sie denn schon in dem Verein tätig?

Herr Hembach: Ich bin eines der Gründungsmitglieder, deswegen bin ich schon von Anfang an im Verein tätig. Meine Gründernummer lautet 003. Es war eine eher spontane
Entscheidung die Sternwarte zu gründen.

Was hat es mit den Gründungsnummern auf sich?

Herr Hembach: Da wir alle damals Fans der ersten James Bond Filme waren, hatten wir uns gedacht, dass es eine witzige Idee wäre, Gründungsnummern dieser Art zu verteilen.

Wie kam es zu dem Namen Rudolf-Römer-Sternwarte
e.V. ?

Herr Hembach: Der Verein hat den Namen Rudolf-Römer, da wir damit den Mathematik- und Physiklehrer Rudolf Römer ehren wollten, welcher dafür verantwortlich war, dass beim Umbau des Krupp-Gymnasiums eine neue, sehr umfangreiche Physiksammlung bereitgestellt wurde.

Wie sind Sie und die anderen Gründungsmitglieder
darauf gekommen, gerade hier einen Verein für Hobbyastronomen zu gründen?

Herr Hembach: Der Grund für die Gründung des Vereins ist simpel. Seitdem das Schulgebäude gebaut wurde, gab es auf dem Dach des Klassentraktes auch eine Sternwarte. Zu dieser Zeit war sie aber nicht oft in Benutzung. Als ich davon gehört habe, dachte ich mir, da ich schon astronomisches Interesse besaß, dass man diese Sternwarte öfter benutzen könne als man es damals tat.
Astronomie kann man gewissermaßen als Marktlücke bezeichnen.

Was war der Auslöser dafür, dass Sie sich für Astronomie und Weltraumforschung interessiert haben?

Herr Hembach: Mein Interesse an der Astronomie wurde schon früh in meiner Jugend geweckt. Ich war damals von den Vorbereitungen der Mondlandung fasziniert. Ich hatte aber schon immer ein reges Interesse an den Naturwissenschaften. Man kann also sagen, dass die Mondlandung und ihre Vorbereitung der ausschlaggebende Punkt dafür gewesen ist, dass ich mich noch heute so für die Astronomie interessiere.

Wann haben Sie angefangen, Astronomie als intensives Hobby zu betreiben?

Herr Hembach: Richtig angefangen Astronomie zu betreiben habe ich mit siebzehn Jahren. Damals habe ich Vorträge an der Volkshochschule über Astronomie gegeben. Ich habe das gemacht, da ich mein Wissen über die Astronomie weitergeben wollte. Damals gab es in Deutschland leider nur eine eher schlechte naturwissenschaftliche Bildung. Kurz darauf habe ich mein Studium in Münster angefangen. Warum ich nach Münster gegangen bin? Nun ja, diese Universität hatte eine sehr gute astronomische Sammlung, welche eine der Gründe dafür war,
dass ich dorthin gegangen bin.

Was gefällt Ihnen an der Astronomie am meisten?

Herr Hembach: An der Astronomie gefällt mir in erster Linie, dass sie so viele Möglichkeiten bietet. Astronomie ist gerade so vielfältig, da sie sich mit dem ganzen Universum beschäftigt, welches ja sehr viel zum Erforschen bietet.  Astronomie als Teilgebiet der Physik vereint alle Naturwissenschaften und erschafft so ein  sehr umfangreiches Gebiet der Forschung. Außerdem denke ich, dass Astronomie nie alt wird, das heißt, dass neue Theorien, Informationen und neue Entdeckungen niemals ausbleiben werden. Astronomie fasziniert ja auch gerade deswegen, da sie eben den Weltraum zum Thema hat.

Was war das Aufregendste, das Interessanteste, was Sie je in Ihrer Zeit als Astronom erlebt haben?

Herr Hembach: Diese Frage ist schwer zu beantworten. Ich denke, da ich in der Zeit als Astronom sehr viel Aufregendes gesehen und miterlebt habe, dass man so etwas nicht auf ein einziges Ereignis festlegen kann. Wie schon gesagt, war das erste Ereignis die Vorbereitung der Mondlandung. Dieses Ereignis hat mich ja schließlich zu der Astronomie geführt. Es gibt unendlich
viele Sachen, aber die tollsten sind wahrscheinlich die Kometenerscheinungen. Ich war von dem Kometen Kotek sehr
beindruckt. Sehr schöne Ereignisse sind aber auch Planetenerscheinungen. Aber die generelle Veränderung in
unserem Universum ist dabei aber immer noch das spannendste und zugleich interessanteste Thema wie ich finde.

Was haben Sie studiert beziehungsweise als was arbeiten Sie heutzutage?

Herr Hembach: Ich habe an der Universität in Münster BWL und Jura studiert. Ich arbeite normalerweise als Kaufmann. Heutzutage halte ich Vorträge über Astronomie in Schulen und leite natürlich den Verein dieser Sternwarte hier.

Was ist ihre Funktion in dem Verein der Rudolf-Römer-Sternwarte?

Herr Hembach: Wie gesagt, ich bin der Vorsitzende des Vereins. Das bedeutet, dass ich die Veranstaltungen hier in der Sternwarte organisiere und auch leite. Zum Beispiel bieten wir in unserer Sternwarte einen Kurs an, um den interessierten Jungastronomen den richtigen Umgang mit einem Teleskop beizubringen.

Wann wurde die Sternwarte gebaut?

Herr Hembach: Die Sternwarte wurde 1966 zusammen mit dem Schulgebäude errichtet. Sie wurde aber dann erst seit Gründung unseres Vereins im Jahre 1971 regelmäßig genutzt.

Gibt es in der Nähe auch noch andere Sternwarten außer der Rudolf-Römer-Sternwarte?

Herr Hembach: In der Nähe gibt es nur wenige Sternwarten. Die meisten sind aber nicht mehr in Gebrauch. Die nächsten, regelmäßig genutzten Sternwarten sind in Viersen, Krefeld, Düsseldorf und Essen. Die kleineren Sternwarten haben aber meist eine veraltete Ausrüstung und werden häufig nicht mehr benutzt,
was ich persönlich sehr schade finde. Eine Sternwarte in der Umgebung wird zum Beispiel nur noch als Abstellkammer für Bücher benutzt.

Als abschließende Frage: Was halten Sie von der Gründung einer Astronomie AG am Krupp-Gymnasium?

Herr Hembach: Da ich selber schon mal eine Astronomie AG am Krupp-Gymnasium geleitet habe und diese sehr viele Interessenten gefunden hat, fände ich es toll, das astronomische Wissen und die Förderung der Interessentengruppe an der Schule mit einer Astronomie AG zu unterstützen.

Herr Hembach, ich danke Ihnen für das Interview.

Interview: David Swars

Der Himmel und die Sterne. Ein kurzer Einblick in die Astronomie

Der Himmel und seine Gestirne waren schon immer sehr
interessant für die Menschen

Schon vor mehreren tausend Jahren haben die Menschen den Himmel und dessen Gestirne beobachtet. Sie bemerkten, dass bestimmte Sternbilder, wie z.B. der große Wagen, immer wieder mit den Jahreszeiten zurückkamen. Heutzutage vermuten wir,
dass die Babylonier als erste den Himmel beobachtet und astronomische Daten aufgenommen haben. Mittlerweile kann man die Sterne z.B. mit dem Teleskop beobachten und sich so einen besseren Einblick vom Universum verschaffen.

Das erste Teleskop, so wie wir es heutzutage kennen, soll vor ca. 400 Jahren von Hans Lipperhey erfunden worden seien. Die moderne Astronomie erforscht das Universum aber nicht nur mit optischen Vergrößerungsgeräten, sondern auch z.B. mit Radiowellenteleskopen, die zu einem noch tieferen Einblick in das Universum verhelfen können.

Die moderne Astronomie ist in mehrere Teilgebiete einzuteilen und auch das Wirkungsfeld der Astronomie unterscheidet sich voneinander.
Die beobachtende Astronomie (sprich Teleskop, Radiowellenteleskop) beobachtet überwiegend das All und auch das, was man beobachtet, ist in Teilgebiete einzuteilen.

Die Astrophysik beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Ergründen von Himmelserscheinungen, z.B. Kometen oder dem Nordlicht. Eine wichtige Methode dabei ist die Spektralanalyse, mit der man Radiowellen sowie auch ultraviolettes Licht erkennen kann. Die
Himmelsmechanik bezieht sich auf die Bewegung der Gestirne. Als Planetologie bezeichnet man die Wissenschaft über die Planeten, Sterne und andere Himmelskörper, während sich die Astrometrie mit deren Position im Weltall beschäftigt.

Ein anderer Zweig der Astronomie ist die Stellarastronomie, welche sich mit der Entstehung, der Entwicklung und dem Tod einzelner Himmelskörper beschäftigt.

Ein weiterer Teil der Astronomie, welcher mit einem  Radiowellenteleskop arbeitet, ist die Radioastronomie, welche das All mithilfe von Radiowellen beobachtet.
Die Funktionsweise lässt sich relativ leicht erklären, das Teleskop sendet Radiowellen aus und wenn diese auf etwas treffen, werden sie zurückgeworfen, so entsteht dann ein Bild.

Es gibt noch mehrere Abzweigungen der Astronomie, auf die man hier nicht zurückgreifen muss, da der Artikel dann garantiert den Umfang eines Fachbuches erreichen würde.

Anhand der modernen Astronomie sind wir (die Menschheit) imstande, Kalenderdaten herauszufinden oder das Wetter von morgen zu bestimmen (die Astronomie bezieht sich nicht nur auf das All, sondern auch auf unsere Erde, so beobachten z.B. Meteorologen unsere Wolken und können so auch das Wetter bestimmen). Die Astronomie hat uns in der Vergangenheit gute
Dienste geleistet und wird dies auch in Zukunft tun.

von Till-Lucas von der Lippe

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