Eine Exkursion des Erinnerns unternahmen die Klassen 9a, 9b, 9c, 9d und 9e am vergangenen Donnerstag. Einen Tag vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren besuchten sie zusammen mit einigen Lehrerinnen und Lehrern das Konzentrationslager „Kamp Vught“ im niederländischen Herzogenbosch.
In Führungen erkundeten sie das Gelände des KZ, das eines von fünf deutschen Arbeitslagern der Nationalsozialisten in den Niederlanden während des Zweiten Weltkriegs war. Vorbereitet wurde der Besuch im Geschichtsunterricht, in dem u.a. ein Film mit Zeitzeugenberichten, die im Lager inhaftiert waren, eingesetzt wurde.
Mit dem Bau von „Kamp Vught“ wurde 1942 begonnen, die Kosten wurden hierfür aus jüdischem Vermögen aufgebracht. Nach der Eröffnung am 05. Januar 1943 waren insgesamt 31.000 Menschen hier gefangen, darunter 12.000 Juden, aber auch politische Häftlinge, Zeugen Jehovas, Widerstanskänpfer, Sinti und Roma sowie Homosexuelle. Insgesamt fanden 750 Menschen in diesem Konzentrationslager den Tod, ungefähr die Hälfte wurde auf dem Hinrichtungsplatz erschossen, der sich im angrenzenden Wald befand. An dieser Stelle erinnert heute ein Mahnmal an die Opfer. Die anderen Häftlinge starben an Erschöpfung, Krankheiten und Misshandlungen. Gaskammern wie in den großen Vernichtungslagern gab es in „Kamp Vught“ nicht. Im Herbst 1944 wurde das Lager von den kanadischen Truppen schließlich befreit.
Die Schüler erfuhren vieles über die Nutzung des Lagers, seinen Aufbau, aber auch über die Schicksale der Häftlinge. So wurden im Juni 1943 alle inhaftierten Kinder des Lagers ins Vernichtungslager Sobibor im heutigen Polen gebracht und dort in den Gaskammern ermordet. Ein Mahnmal auf dem Lagergelände, auf dem die 1269 Namen der Kinder stehen, erinnert an die Opfer.
Mit vielen Eindrücken und vor allem der Erkenntnis, dass wir durch das Erinnern an den Holocaust dafür Sorge tragen, dass sich so etwas niemals wiederholen kann, endete die Exkursion.