Studienfahrt in der Q2 (Nachtrag)

Seit vielen Jahren unternehmen die Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs des Krupp-Gymnasiums in der Woche vor den Herbstferien eine Studienfahrt. Die jeweiligen Leistungskurse und deren Lehrer organisieren diese außerunterrichtliche Schulveranstaltung, die Bildungs- und Erziehungszwecken dient (vgl. Richtlinien für Schulfahrten, RdErl. des Ministeriums für Schule und Weiterbildung vom 26. April 2013). Im Herbst 2016 fuhren die Krupp-Schülerinnen und -Schüler nach England, nach Kroatien, nach Wien und nach Hamburg. Der Leistungskurs Biologie (Bio-LK) mit Herrn Tyrell hatte eine Fahrt nach Pula / Istrien mit biologischem Schwerpunkt geplant. Da diese Fahrt aber durch die geringe Anzahl von Biologie-Schülern zu teuer wurde, schloss sich der Leistungskurs Pädagogik mit Frau Kirstein an und war natürlich aufgeregt, ob er das biologische Programm bewältigen könnte.

So bereitete das Sezieren der Katzenhaie, über das im Vorfeld viel erzählt wurde, insbesondere den Pädagogik-Mädchen etwas Sorgen. Völlig unbegründet, wie sich später herausstellen sollte! – Begleitet wurde die Fahrt außerdem von Frau Dreischärf, von deren reichhaltiger Pula-Erfahrung alle profitierten.
Nesrin Ocak und Jana Wiechec berichten über eine ereignis- und lehrreiche, aufregende und entspannte, insgesamt sehr gelungene und eindrucksvolle Reise:

Biologie-Crash-Kurs für Pädagogen
Es ist 18:10 Uhr, seit drei Stunden sind wir auf dem Rückweg von Pula nach Duisburg. Da die Fahrt ziemlich lang ist, dachten wir uns, dass wir einen „freiwilligen“ Abschlussbericht schreiben könnten. Anfangs haben wir uns gefragt, wie wir das volle Programm mit beispielsweise der Jagd von schwarzen Witwen oder dem Klettern auf Kalkfelsen überleben sollen. Offensichtlich haben wir das geschafft, sogar mit weniger als 10% Verlust der Schüler (ab mehr als 3,9 Schülern wäre es kritisch geworden und es hätte sicherlich kritische Fragen seitens der Schulleitung gegeben).
Als wir am ersten Tag am Hotel ankamen, hatten die Kurse die Möglichkeit sich einzurichten und anschließend Pula City zu erkunden. Man hat dort das Gefühl gehabt, dass die Landessprache Deutsch sei. Man grüßt auf Englisch und bekommt eine Antwort auf Deutsch – besser kann’s nicht laufen.
Wenn wir ehrlich sind, war das Abendessen im Hotel nicht so, wie wir es uns erhofft hatten, aber nach Absprache mit anderen Schulen und einem Deal mit dem Hotel, hat Herr Tyrrell uns mal wieder gerettet. Jeder hatte einen Sitzplatz, das Essen war heiß und das vegetarische Essen wirklich fleischlos – gut, dass der Kursleiter selber Vegetarier ist.
Am Dienstag haben wir Kap Kamenjak besucht und an einem englischsprachigen Workshop teilgenommen. Die Workshopleiterin hat uns durch den Naturpark an der Küste geführt und uns dabei die biologischen Prozesse und Beziehungen zwischen Biotop und Biozönose erläutert. Obwohl der Bio-LK das natürlich schon alles wusste, war der Ausflug für alle interessant. Zum Beispiel haben wir Dinosaurierspuren gesehen und Pflanzen gegessen. Mit etwas Glück hätte Herr Tyrrell uns auch die schwarzen Witwen in ihrem natürlichen Habitat zeigen können. Glücklicherweise haben wir deren Behausung nicht gefunden. Wir konnten den Tag dann beim Sonnenbaden in den Kalksteinklippen nahe einer Grotte ausklingen lassen. Perfekte Landschaft, großartige Teilnehmer, tolle Stimmung – besser geht es nicht.
Am Tag darauf stand die Tagestour durch Istrien und der Besuch der Grotte Baredine auf dem Plan. Unsere Reiseführerin führte uns zunächst zur Tropfsteinhöhle, in die wir bis auf 60 Meter hinabsteigen konnten. Ein junger Herr informierte uns über die Grotte und die darin lebenden Grottenolme. Am Ende bekamen wir ein gratis Fitnessprogramm, das daraus bestand alle 276 Stufen wieder hochzusteigen.
Später begleitete uns die Reiseleiterin während der Fahrt entlang der Küste und des Besuchs der Stadt Rovinj. Auch hier hatten wir danach die Möglichkeit uns die Stadt alleine in Gruppen anzugucken.
Am Donnerstag besuchten wir die „Blaue Schule“ in Pula. Das Programm bestand aus einer Haisektion, einer Führung durch die Meeresschildkrötenrettungsstation, einer Besichtigung des Aquariums und dem geführten Schnorcheln an der Küste. Das Sezieren der Haie war sehr beeindruckend und spannend für uns. Wann hat man denn schon mal die Gelegenheit einen Hai zu zerlegen? Die Meeresschildkröten fanden alle besonders niedlich und plötzlich wollte jeder ein neues Haustier haben. Im Aquarium haben wir unter anderem Nemo und Dori gefunden und Seesterne und Seeigel auf die Hand bekommen. Zum Schnorcheln in einen Neoprenanzug gesteckt zu werden sah zwar nicht attraktiv aus, aber die Hauptsache war, dass der Anzug uns warmhielt. Dann konnten wir die Unterwasserwelt von Kroatien erkunden. Unser Highlight war, dass wir mitten in einem Fischschwarm geschwommen sind.
Am letzten Abend konnten die verbliebenen Energiereserven im Club Uljanik in Pula City zur Zufriedenheit aller umgesetzt werden. Wir sind mit einigen Schülern, sowie Herrn Tyrell und Frau Kirstein abends aufgebrochen und zur späteren Stunde heimgekehrt. In der Zwischenzeit haben wir festgestellt, dass Lehrer privat ganz anders und doch normale Menschen sind.
Rückblickend war die ganze Woche sehr vollgepackt mit vielen interessanten Aktivitäten, die zum Teil zwar anstrengend, aber dennoch lohnenswert waren. Dadurch, dass beide Kurse rund um die Uhr zusammen sein konnten, kam eigentlich nie Langeweile auf. Außerdem hat das Wetter sehr gut mitgespielt und am Ende haben wir es geschafft unseren Busfahrer auf unsere Seite zu ziehen, so dass wir während der Fahrten im Bus laut Musik hören konnten.

Die Fahrt wurde von den Lehrern sehr gut organisiert. Sie haben zwar darauf geachtet, dass wir alle Regeln einhalten, aber trotzdem hatten sie Verständnis dafür, dass wir immerhin auf unserer Abschlussfahrt waren. Auch das Hotel war in Ordnung. Wir hatten einen kompletten Gang mit unseren Kursen belegt, das WLAN hat sehr gut funktioniert und es waren ungefähr fünf Minuten Fußweg zum Strand. Insgesamt hatten wir eine sehr informative, abwechslungsreiche und unterhaltsame Zeit.

Nesrin Ocak, Jana Wiechec, Heike Kirstein