
Das ich mal eine VR-Brille im Unterricht benutzen würde, hätte ich vor einigen Jahren nie gedacht. Doch dies durften meine Klassenkameraden und ich neulich in unserem Erdkundeunterricht erleben. Dabei haben wir festgestellt, dass neue Technologien wie die einer VR-Brille sehr profitabel sind und uns das Lernen der Unterrichtsthematik ganz anders beibringen können.
Wir haben seit einigen Wochen das Thema „Energien“ in Erdkunde durchgenommen. Dabei haben wir wie üblich Präsentationen gehalten, uns mit unserem Textbuch beschäftigt und Aufgaben gemacht – ganz klassischer Unterricht, wie wir ihn kennen.
Mittlerweile arbeiten wir auch schon mit iPads, etwas, das wir uns früher bestimmt nicht hätten vorstellen können. Doch mit der Zeit kommt die Digitalisierung, und hier am Krupp gehen wir mit ihr!
Als unser Lehrer ankündigte, dass wir, um das Thema der Braunkohle besser verstehen zu können, eine virtuelle Exkursion in einen Braunkohle-Tagebau in der Nähe des Hambacher Forsts machen würden, hatten einige von uns das Gefühl, in der Welt von morgen zu leben. Bei der virtuellen Exkursion konnte man sich frei orientieren und alle Bereiche des Tagebaus erkunden. Es wurde uns gezeigt, wie man einen Schaufelradbagger „besteigt“ und über riesige Abbauflächen fliegt. Zudem erfuhren wir, wie aus Kohle Strom wird. Wir hatten auch die Möglichkeit, ein verlassenes Dorf (Mannheim) zu besuchen und ein Baumhaus im Hambacher Wald zu erkunden. Dort konnte man auch mit den Demonstranten sprechen und zusehen, was sie tun um den Wald vor dem Abbau zu beschützen.
Besonders gut war, dass während der Erkundung ein Prozentzeichen anzeigte, wie viel des virtuellen Geländes bereits abgesucht wurde. Dadurch bestand nicht die Gefahr sich manche Gebiete doppelt anzusehen.
Leider war das WLAN manchmal schlecht, sodass manche Schüler ihre Geräte neu starten mussten. Dadurch wurde das Prozentzeichen gelegentlich zurückgesetzt, was den Fortschritt etwas beeinträchtigte.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war, dass unser Lehrer vor Beginn des Projekts Fragen gestellt hatte, die wir im Verlauf der virtuellen Exkursion beantworten mussten. Er hat uns deutlich dazu genötigt, den Erklärungen (von den Personen in den verschiedenen Bereichen) aufmerksam zu folgen. So konnten wir den Inhalt des virtuellen Tagesbaus besser verstehen.
Insgesamt hat uns die virtuelle Exkursion gezeigt, wie nützlich virtuelle Technologien sein können, um komplexe Themen anschaulich und verständlich zu machen. Durch die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche selbständig einzutauchen, konnten wir den Ablauf und die Zusammenhänge im Braunkohletagebau besser nachvollziehen. Diese Erfahrung hat uns verdeutlicht, wie gut virtuelle Erlebnisse dabei helfen, Lerninhalte auf eine neue, praxisnahe Art zu verstehen.
Finja Förderer, EF



