Klärwerk hautnah – Biochemie-Kurs auf Exkursion

Wie gelangen eigentlich Medikamentenreste ins Wasser – und was passiert damit? Mit dieser und vielen weiteren Fragen hat sich der WP2-Kurs Biochemie der Jahrgangsstufe 9 in den vergangenen Wochen beschäftigt. Im Zentrum standen sogenannte Spurenstoffe: winzige Rückstände von Medikamenten, Kosmetika oder Haushaltschemikalien, die in unserem Abwasser landen und auch nach der Reinigung nicht immer vollständig entfernt werden können.

Nach drei Wochen intensiver Vorbereitung – vom Aufbau einer Kläranlage über die Wirkweise der Reinigungsstufen bis hin zu den Umweltfolgen dieser Rückstände – stand heute der Besuch des Klärwerks Rheinhausen auf dem Programm. Vor Ort konnten die Schüler:innen sehen, wie mechanische, biologische und chemische Prozesse zusammenwirken, um unser Abwasser so sauber wie möglich wieder in den Wasserkreislauf zurückzuführen.

Besonders eindrücklich: In Rheinhausen liegt die Belastung mit dem Schmerzmittel Ibuprofen etwa zehn Mal höher als im bundesweiten Durchschnitt. Ein Fakt, der zum Nachdenken anregt – und deutlich macht, wie wichtig ein bewusster Umgang mit Medikamenten ist.

Auch moderne Verfahren zur Spurenstoffelimination wurden thematisiert, die helfen sollen, solche Rückstände künftig besser zu entfernen.

Zum Abschluss des Tages trifft sich der Kurs zu einer Diskussionsrunde am Rheinufer, um Eindrücke, offene Fragen und Ideen für einen nachhaltigeren Umgang mit Wasserressourcen zu sammeln. Der Blick auf den Rhein, in den viele geklärte Abwässer münden, bietet dabei einen passenden Rahmen, um den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen – mit Perspektive auf die Zukunft.

Steven Tyrrell