Bildung mit Bildern beim doxs! Filmfestival für Schulen

Am Dienstag, dem 4.11.14, besuchten die Klassen 5a und 5b das doxs! Festival für Schulen. Im Rahmen der Duisburger Filmwoche werden vom 3. bis 9. November im filmforum am Dellplatz europäische Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche gezeigt, die junge Lebenswelten beschreiben, die aufregen, unterhalten und überraschen können. Die Filme behandeln Umweltthemen, den Umgang mit körperlichen Beeinträchtigungen, Inklusion oder Freundschaft – immer auf Augenhöhe von Kindern und von Kindern erzählt.
Die Fünftklässler schauten sich zwei Kurzfilme an: „Chikara – The Sumo Wrestler’s Son / Chikara – Der Sohn des Sumo-Ringers“ aus Dänemark und „Nieuw / Alles neu“ aus den Niederlanden.
Im ersten Film ging es um den zehnjährige Chikara, der in die Fußstapfen seines berühmten Vaters treten will und dafür das Sumo-Ringen hart trainiert. Aber er möchte auch noch andere Dinge machen, z.B. angeln gehen. Kann er die Erwartungen seines Vaters erfüllen?
Der zweite Film handelt vom achtjährigen Tanans, der als Waise aus einem Flüchtlingslager in Uganda nach Holland kommt. Bisher dachte er: Die Weißen malen sich weiß an. Jetzt ist er mitten unter ihnen und wohnt zum ersten Mal in einem richtigen Haus. Mit großen Augen erkundet er seine neue Heimat.
Nach der Vorstellung führten die Organisatoren ein medienpädagogisches Filmgespräch durch. Die Schülerinnen und Schüler konnten ihre Eindrücke schildern, sich über vertiefende Fragen Gedanken machen und sich somit noch intensiver mit der Thematik auseinandersetzen.
Beim ersten Film wurde deutlich, dass vielen Schülerinnen und Schülern die Problematik, auf der einen Seite die Eltern stolz machen zu wollen, auf der anderen Seite aber einem großen Druck ausgesetzt zu sein, nicht fremd war.
Ein besonderes Highlight bot die Diskussion nach dem zweiten Film, denn die Macherin dieses Films, Eefje Blankevoort, war extra aus den Niederlanden angereist, um sich den Fragen der Kinder zu stellen. Hier wurde deutlich, dass die Kinder das Schicksal des Filmkinds Tanans sehr interessierte. Sie erfuhren, dass sich der Junge, der mittlerweile seit über einem Jahr in einem kleinen Städtchen in der Nähe von Rotterdam lebt, gut in seiner neuen Heimat eingelebt hat, viele neue Freunde gefunden hat und schon recht passabel niederländisch spricht, obwohl ihm die Sprache mit den vielen „Chrrs“ anfangs sehr merkwürdig vorgekommen war. Eine weitere interessante Erfahrung für die Fünftklässler war die Art der Diskussion, die zweisprachig stattfand. Die Kinder fragten auf Deutsch, die Filmemacherin antwortete auf Englisch und zwischendurch wurde übersetzt. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr stolz, dass sie Teile der Diskussion bereits ohne die Übersetzung verstehen konnten. Eine Schülerin wagte sich sogar selbst eine Frage auf Englisch zu stellen.
Nach dem Kinobesuch ging es noch zum gemeinsamen Frühstück ins Literaturbistro in der Zentralbibliothek. Etliche Schülerinnen und Schüler diskutierten auch dort immer noch über die Filminhalte, die sie aufgewühlt hatten. Es war klar erkennbar, dass die von den Organisatoren der Filmwoche angestrebte „Bildung mit Bildern“ in Gang gesetzt worden ist.

Kirstein