Einzigartige Erfahrungen im Unverpackt-Laden

Vom 17. bis zum 28. Januar fand in der Jahrgangsstufe 10 unserer Schule das zweiwöchige Betriebspraktikum statt. Ich habe mich schon sehr früh dazu entschlossen, mich für einen Praktikumsplatz bei „Duisburg Unverpackt“, Duisburgs einzigem Unverpackt-Lebensmittelgeschäft, zu bewerben, weil mich das Thema Nachhaltigkeit im Alltag sehr interessiert und ich auch gerne einmal hinter die Kulissen des Einzelhandels sehen wollte. Ich bin froh, dass alles reibungslos funktioniert hat, weil ich so die Möglichkeit hatte, einzigartige Erfahrungen zu sammeln und mich in der Arbeitsatmosphäre dort sehr wohl gefühlt habe.

Morgens nicht zur Schule, sondern „Zur Arbeit“ zu fahren war für mich zumindest am Anfang sehr ungewohnt. Meine Arbeitszeiten waren den Öffnungszeiten des Geschäfts angepasst, was bedeutet, dass ich montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr gearbeitet habe und samstags von 10 bis 15 Uhr. Da das sehr von unserem gewohnten Rhythmus abweicht, war ich abends, wenn ich zuhause ankam, meist sehr erschöpft.

Meine typischen Arbeitstage waren allerdings sehr abwechslungsreich, da ich einen Blick in alle unterschiedlichen Bereiche des Unverpackt-Ladens werfen konnte. Natürlich habe ich viel Zeit damit verbracht, die Gastronomie- und Hängebehälter, aus denen sich die Kunden ihre Lebensmittel in ihre eigenen Behältnisse abfüllen, aufzufüllen. Die meisten Produkte werden in großen Säcken aus Papier geliefert und gelagert, wovon mir auch schon ein 25 kg schwerer Sack mit Müsli aufgerissen ist, als ich versucht habe diesen vom Regal zu heben.

Daneben hatte ich aber auch die Möglichkeit Gespräche mit den Kunden zu führen, ihnen bei dem Befüllen ihrer Behältnisse zu helfen und ihnen zum Beispiel auch eine bestimmte Kaffeesorte zu empfehlen. Dieses engere Verhältnis zu den Kunden fand ich besonders schön! Die Leute, die im Unverpackt-Laden einkaufen, nehmen sich Zeit für ihren Einkauf und sind immer sehr geduldig und freundlich gewesen, wenn ich beim Kassieren mal etwas länger gebraucht habe.

Doch auch im Hintergrund gab es Aufgaben, an denen ich teilnehmen durfte. Ich war zum Beispiel dabei, wenn große Bestellungen aufgegeben wurden und habe Lieferungen entgegengenommen. Außerdem durfte ich mich an Diskussionen beteiligen, bei denen beschlossen wurde, welche Produkte ins Sortiment aufgenommen und welche herausgenommen werden sollten.

Nach Abschluss des Praktikums kann ich sagen, dass es mir definitiv etwas für mein Leben gebracht hat, auch wenn ich immer noch nicht genau weiß, was ich später einmal beruflich machen möchte. Ich habe gelernt, wie sehr Essen wertgeschätzt werden sollte, dass abgelaufene Produkte nicht gleich weggeschmissen werden müssen und dass ein Einkauf auch fast vollständig ohne Plastik stattfinden kann.

Einen Einkauf oder ein Praktikum im Unverpackt-Laden kann ich jedem empfehlen und ich bin froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte!

Emilia Heßke EF