Kunst verstehen, Künstler werden

Traditionell besuchen unsere fünften Klassen im Rahmen des Kunstunterrichts das Lehmbruck-Museum. Das Thema des Besuchs lautet „Das Museum Lehmbruck kennen lernen“ und umfasst eine Führung durch das Museum sowie einen Kreativworkshop in der Museums-
werkstatt.
Mit dem KunstKulturbus der Stadt Duisburg machte sich die 5a am Dienstag, den 23.1.18, auf den Weg. Die Schülerinnen und Schüler waren gespannt, was sie erwartet.

Eine sehr freundliche Museumspädagogin wies die Kinder in die Regeln eines Museumsbesuchs ein. Das war auch nötig, denn im weiteren Verlauf fiel es einigen sehr schwer, nicht zu rennen oder die interessanten Kunstwerke nicht anzufassen.
Zunächst lernte die Klasse einige Kunstwerke näher kennen und versuchte sie zu verstehen. Besonders beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler von dem Kunstwerk „War“ von Duane Hanson aus dem Jahr 1967. Diese Installation mit fünf Figuren zeigt sehr realistisch die Folgen eines Friendy Fires im Vietnamkrieg und brachte die Kinder sehr zum Nachdenken.
Eine ganz andere Kunstrichtung zeigt das „Märchenrelief“ von Jean Tinguely aus dem Jahr 1978. Diese Maschine aus Eisenrahmen auf Rädern mit Gummiriemen, Holz, Kinderspielzeug und Elektromotoren, die für interessante Bewegungen innerhalb des Kunstwerks sorgen, machte den Kindern viel Freude: Genauso wie es der Künstler auf die kritische Frage, was denn seine Maschinen produzieren würden, vorhergesagt hat: „Meine Maschinen produzieren ein Lächeln auf das Gesicht des Betrachters.“
Und schließlich ging es noch in die aktuelle Sonderausstellung von Kunstwerken von Rebecca Horn, Wilhelm-Lehmbruck-Preisträgerin 2017. Hier betrachteten die Schülerinnen und Schüler zeitgenössische Kunst, die teilweise erst im letzten Jahr fertiggestellt wurde. Diese Ausstellung zeigt raumgreifende Installationen der Künstlerin, die immer in Bewegung sind, mal schnell, mal langsam, manchmal auch überraschend und ein wenig erschreckend. Auch hier waren die Kinder fasziniert und konnten im Gespräch mit der Museumspädagogin eine Menge lernen.
Nach der hochinteressanten Theorie folgte dann die Praxis. Mit relativ wenig Material (Draht, Alupapier, Zahnstocher und schwarzen Federn) konnten die Kinder, angeregt von den vorher gesehenen Kunstwerken, eigene Ideen kreativ in die Tat umsetzen. Sehr begeistert fingen alle an, aber manche merkten schnell, dass es gar nicht so einfach ist, die tollen Ideen in die Tat umzusetzen. Wie gut, dass man sich gegenseitig helfen konnte! Und so entstanden viele interessante Kunstwerke von stolzen jungen Künstlern. „Das hat großen Spaß gemacht!“, da waren sich alle einig. Und die Klassen 5b und 5c haben es gut, dass sie diesen tollen „Kunstschultag“ noch vor sich haben.
Heike Kirstein