Mathe mal anders

Kryptographie, Sudokus und mehr – die Matheakademie in Wegberg zeigt, wie viel Spaß Mathematik machen kann.

Die Mathematische Winterakademiewird jedes Jahr an einem Wochenende im Dezember durchgeführt, letztes Jahr vom 2.-4. Dezember. Mathematisch begabte Schüler und Schülerinnen werden dort gefördert, vor allem geht es aber darum, Spaß zu haben. Schüler des Krupp-Gymnasiums nahmen teil.

Am Freitag kamen wir – Marvin Vogt und Kai Volkenborn, Klasse 7e – gegen 17 Uhr voller
Erwartungen in Wegberg, nähe Mönchengladbach, an. Marvins Vater hatte uns dorthin gefahren. In der Eingangshalle des Hauses Sankt Georg wurden wir von Herrn Wambach, dem Organisator der Akademie, begrüßt. Er sagte uns unsere Zimmernummer und wir gingen auf unser Zimmer. Dort war schon Damian, ein anderer Junge, der schon mehrere Male teilgenommen hatte, da es ihm, wie er berichtete, immer gut gefallen habe. Auch im Nachbarzimmer war schon ein Teilnehmer. Wir bezogen unsere Betten und richteten uns häuslich ein. Als wir so gut wie fertig waren, kam noch der vierte Zimmerbewohner Max, der ebenfalls schon mehrere Male da war und sich daher gut auskannte.

Dann gingen wir das Haus erkunden: Im ersten Geschoss gab es nur Zimmer und Tagungsräume. Speisesaal und Eingangshalle sowie weitere Zimmer und Tagungsräume lagen im Erdgeschoss. Der Tischtennisraum war wahrscheinlich der am meisten frequentierte Raum im ganzen Haus. Wir brachten viele Stunden dort zu, auch nachdem wir mit unserer (recht kurzen) Erkundungstour fertig waren.

Um 18 Uhr begann die Begrüßungsrede von Herrn Wambach. Er erzählte einiges über den Ablauf des Wochenendes, die Regeln dort (z.B. nicht zu viel mit Deo rumsprühen, damit die Rauchmelder keinen Alarm schlagen oder nach dem Essen das Geschirr wegräumen) und stellte die Dozenten vor.

Danach gab es das Abendessen, bei dem man die anderen Teilnehmer der Akademie besser kennenlernen konnte. In unserer Altersstufe (7. Klasse) gab es sieben Jungen, mit denen wir beim Essen zusammen saßen. Auf dem anderen Jungenzimmer waren Julian, Christian (Montreal) und Christian. Außerdem waren sogar sechs Mädchen in unserem Alter dort.

An dem Abend gab es dann schon die erste „Gruppenarbeitseinheit“, also Unterricht. Wir haben Kryptographie gemacht, genauer die Caesarverschlüsselung und wie sie zu knacken ist. Bei der Caesarverschlüsselung wird jeder Buchstabe um eine bestimmte Anzahl Stellen
verschoben. „HALLO“, um drei Stellen verschoben, hieße dann „JDOOR“. Wir haben versucht, vier Sätze von dem Dozenten zu knacken. Obwohl wir den Schlüssel nicht kannten, haben wir natürlich alle Verschlüsslungen auflösen können.

Anschließend stand auf dem Tagungsplan „freie Abendgestaltung“, was für uns hieß: Zwei Stunden Tischtennis. Um viertel vor elf ist uns dann aufgefallen, dass seit einer Viertelstunde Nachtruhe ist und wir sind schnell auf unsere Zimmer gegangen. Dort haben wir noch bis ein Uhr nachts (oder besser morgens) geredet.

Am nächsten Tag folgte dann eine Arbeitseinheit, in der wir kleinere Rätsel gelöst haben, wie zum Beispiel: „Ein Kaufmann geht in Pisa los. Als erstes handelt er in Florenz, er verdoppelt dort sein Geld, muss aber auch 6 Denare ausgeben. Als nächstes geht er nach Mailand, wo er auch sein Geld verdoppelt und 6 Denare ausgibt. Zurück in Pisa passiert noch mal das Selbe. Am Ende hat er 87 Denare, wie viel hatte er am Anfang?“ Bei einer Aufgabe dieser Art muss rückwärts gerechnet werden: (78+6):2 ergibt 42, also hatte er nach Mailand 42 Denare. Nun rechnet man wiederum (42+6):2, was 24 ergibt. (24+6):2 macht 15, also hatte er am Anfang seiner Reise 15 Denare.

Anschließend gab es zehn Minuten Pause (=> Tischtennis) und danach die nächste Arbeitseinheit. Es ging wieder um Verschlüsselung und Geheimcodes. Diesmal haben wir die Vigenère-Chiffre kennen gelernt. Bei ihr wird jeder Buchstabe x-te Buchstabe um eine bestimmte Anzahl Buchstaben verschoben, die von einem Codewort bestimmt wird. Wir haben einen Text von dem Dozenten bekommen, der mit der Vigenère-Chiffre erschlüsselt war. Als Belohnung für den, der den Text entschlüsseln konnte, gab es ein Buch. Allerdings konnten wir den Text nicht während der Stunde lösen.

Am Nachmittag waren „offene Arbeitsgruppen“, d. h. für uns unter anderem Tischtennis, Kicker und den mit der Vigenère-Chiffre verschlüsselten Text zu entschlüsseln. Es gab aber auch Projekte, wie „Origami“ oder „Was man mit dem Taschenrechner alles ausrechnen kann.“

Nach vier Stunden Tischtennis und Kicker gab es dann um halb sieben Abendessen und dann eine „kleine“ Abschlussansprache von Herr Wambach. In ihr erklärte er, wie der Sonntagmorgen ablaufen sollte und er verabschiedete die Schüler der Jahrgangsstufe 13, die das letzte Mal an der Akademie teilnehmen durften. Nach der Rede bekamen wir
dann für unsere erfolgreiche Lösung des Codes ein Buch über Astronomie am nächsten Morgen sind wir etwas zu spät wach geworden, nämlich um halb neun, und sind sofort zum Frühstück gehetzt, das schon lange begonnen hatte. Nach dem Frühstück eilten
wir auf unser Zimmer, um die Koffer zu packen und aufzuräumen. Um halb zehn stellten wir unser Gepäck in den Versammlungsraum und gingen zum Unterricht.

In der Arbeitseinheit am Sonntag befassten wir uns mit speziellen Sudokus. Zum Beispiel mit solchen, bei denen keine Zahlen, sondern nur Größer- und Kleinerzeichen zwischen den einzelnen Feldern vorgegeben sind. In den 90 Minuten, die wir dafür Zeit hatten,
schafften wir es nicht, das Sudoku zu beenden. Nach dem Essen kamen Kais Eltern und wir fuhren nach Hause.

Uns hat die Winterakademie in Wegeberg ganz gut gefallen. Die anderen Teilnehmer waren alle recht nett und die Arbeitseinheiten sehr informativ und spannend. Wir haben uns auch schon für die Frühjahrsakademie, die ebenfalls in Wegberg stattfinden wird, angemeldet.

(Kai Volkenborn und Marvin Vogt)

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