
Am 3. und 17. November hatten wir, die Klasse 10c, die Möglichkeit an einem Workshop über Filmkritik teilzunehmen, der von Aileen Mombour, einer ehemaligen Schülerin des Krupp-Gymnasiums, geleitet wurde. Sie arbeitet für SPINXX. Das ist ein Projekt, das Jugendlichen eine Plattform, ein Netzwerk und lokale Redaktionen zur aktiven und kritischen Auseinandersetzung mit Film- und daran angeknüpften jugendrelevanten Medienproduktionen bietet. SPINXX ermöglicht den Zugang zu Filmfestivals, Kinos, Pressevorführungen und weiteren (Film-)veranstaltungen, und vermittelt Kontakte und Austausch mit Filmemacher*innen, Produzent*innen, Redakteur*innen, Journalist*innen und anderen Medienschaffenden. So ermöglicht SPINXX Jugendlichen ein vertieftes Verständnis der Medienwelt, insbesondere rund um das audiovisuelle Erzählen und befähigt zu einer reflektierten Mediennutzung.
In unserem Workshop konnten wir uns zwischen verschiedenen europäischen Kurzfilmen entscheiden, die wir zuvor gemeinsam im Filmforum in der Duisburger Innenstadt angeschaut hatten: Entweder „Unser Name ist Ausländer“, „angry-man.mov“ oder „Constructing an Island“. Meine Gruppe hat sich für „Constructing an Island“ entschieden.
Während des Workshops haben wir gelernt, wie man eine richtige Filmkritik schreibt. Und anschließend hatten wir die Möglichkeit, unsere eigene Kritik zu schreiben über unseren gewählten Kurzfilm.
Besonders interessant zu erfahren war, dass Filmkritik nicht nur für die Zuschauer wichtig ist, sondern auch für die Produzenten, da sie sich durch diese verbessern können.
Das Schreiben der eigenen Kritik war etwas herausfordernd, da wir darauf achten mussten eine ausgewogene Meinung zu formulieren. Trotzdem hat es großen Spaß gemacht, unsere eigenen Meinungen und unsere Eindrücke vom Kurzfilm zu teilen.
Hier ist die Filmkritik von Hira, Sibora, Elanur und Loujain:
„Ebba Gustafssons Kurzfilm erzählt sensibel von drei Frauen, die den Sehnsuchtsort der Mutter rekonstruieren, nicht als perfekte Insel, sondern als brüchiges Erinnerungsbild eines Hauses. Im Studio wird es dabei zum Spiegel ihrer Beziehungen und Verletzungen. Die treten klarer hervor, je künstlicher der Raum wird.
Der Film beeindruckt durch seine ruhige ritualhafte Bildsprache. Durch gemeinsames Nachstellen, Schweigen und Beobachten nähern sich Mutter und Töchter einander an, ohne Konflikte auszusprechen.
Die Insel erscheint weniger als realer Ort, sondern eher mehr als innerer Zufluchtsraum und zugleich als Schauplatz alter Wunden. Mit nur 17 Minuten schafft der Film ein ungewöhnlich dichtes, poetisches Familienportrait. Das zeigt, wie Heimat entsteht nicht durch Landschaft, sondern durch Erinnerungen, Verbundenheit und das mutige Wiederbegegnen mit der Vergangenheit.
Es werden schwierige Themen behandelt, für die man ein reifes Alter benötigt, um diese richtig zu verstehen und zu verarbeiten. Wir würden den Film ab 16 Jahren empfehlen, einfach, weil es gewisse Reife zum richtigen Verstehen braucht.
Ein Kritikpunkt wäre, dass mehrere Themen gleichzeitig behandelt werden, was auch für Erwachsene Verwirrung bringen kann. Im Gesamten finden wir es jedoch sehr gut, insbesondere weil viele sich selber in genau solchen Situationen befinden.“
Das Wichtigste, was ich aus dem Workshop mitgenommen habe, ist, wie eine gute Filmkritik aufgebaut ist. Es war eine lehrreiche und auch kreative Erfahrung, die gezeigt hat, wie spannend es sein kann, Filme genauer zu betrachten.
Loujain Taleb, 10c

